DAGMAR VARADY
Expanded Studio
Snoeck Verlag Köln, en/de
106 pages, 130 color images
With an essay on serendipity and fluidity by Paolo Bianchi, and the color blue by Gudrun Pamme-Vogelsang
Das Leipziger Atelier der bildenden Künstlerin Dagmar Varady ist eine weiße Zelle, von der aus ihre Werke expandieren. Hier beginnt ihr blauwärts orientiertes Schaffen, in dessen Verlauf Prozesse, Studien und Situationen sich in anderen Galerie- und Ausstellungsräumen wortwörtlich weiterentwickeln. Beispielhaft geschah das etwa im Direktionsbüro der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.
Die Expansion findet aber auch im Atelier selbst innerhalb der Werkgruppen statt, wenn mittels der Farbe Blau es zu überraschenden Material- und Wahrnehmungsbewegungen kommt, die in eine Ästhetik des Fluiden münden: Das, was jeweils gerade jetzt zu sehen ist, steht plötzlich auf dem Spiel. Diese innere Expansion wirkt sich auch auf die äußere aus und umgekehrt – ein zirkulärer Bilderfluss, der neue Möglichkeitsräume der Erfahrung aufstößt. Die Publikation gewährt spannende Einblicke in Varadys „Expanded Studio“, wobei erstmals in dieser Zusammensetzung fünf Werkgruppen mit sprechenden Titeln präsentiert werden: Expanded, Reflex, Abstract, Drawing, Process. Dabei wird auch deutlich, wie Varady als Farbkünstlerin zwischen Figuration und Abstraktion oszilliert. In seinem essayistischen Begleittext geht der Kulturpublizist Paolo Bianchi auf besonders ausgeprägte Werkaspekte wie Farbe Blau, Serendipität und Fluidität ein, um dadurch den Prozessen der Formfindung in Dagmar Varadys Schaffen auf die Spur zu kommen. Durch die gelungene Zusammenarbeit der Künstlerin mit dem Berliner Buchgestalter Stephan Fiedler ist eine Art „Konzept-Album“ entstanden, das durch seine eigensinnige Klangfarbe verzaubert.